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Georg Fischer

Managing Advisor

Biomethan-Clustering

Ein Cluster-Referenzmodell für die Zukunft der Biogasnutzung

In Deutschland gibt es derzeit etwa 10 000 Anlagen, die Biogas erzeugen und zur Stromgewinnung nutzen. Viele dieser Anlagen fallen jedoch in den kommenden Jahren aus der EEG-Vergütung und könnten künftig statt Strom 80-100 TWh Biomethan produzieren. Biomethan in Erdgasqualität stellt damit ein wesentliches Potenzial zur Dekarbonisierung dar.

Kooperationspartner

  • schwaben netz GmbH
  • EWE NETZ GmbH

Herausforderung

Der Wechsel von der Stromerzeugung zur Biomethan-Aufbereitung ist mit erheblichen Investitionen verbunden. Die Aufbereitung erfordert hohe Kapitalinvestitionen und ist ressourcenintensiv. Sie ist deshalb für viele Biogasanlagenbetreiber keine wirtschaftlich attraktive Option. Die Bildung von Biomethan-Clustern, bei denen mehrere Biogasanlagen miteinander vernetzt werden und an eine zentrale Aufbereitung und Einspeisung angeschlossen werden, ermöglicht die Nutzung von Skaleneffekten und senkt Aufbereitungs- und Anschlusskosten typisch um rund 70%.

Allerdings ist die Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren sehr komplex und zeitaufwendig. Darüber hinaus schränkt die Regulierung die Rolle von Verteilnetzbetreibern stark ein.

Herangehensweise

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat WECOM gemeinsam mit verschiedenen Stakeholdern ein multiplizierbares Konzept entwickelt, das die technische, wirtschaftliche und soziale Komplexität von Clusterbildung beherrschbar macht. Zu den Stakeholdern gehörten Produzenten, Anlagenhersteller, Netzbetreiber, Expert:innen für den Biomethanmarkt, Zertifizierung und Massenbilanzierung sowie Abnehmer und Energieversorgungsunternehmen. Durch die Einbindung eines so breiten Expert:innen-Pools konnte WECOM ein Referenzmodell entwickeln, das die Bildung von Clustern ermöglicht und dabei die Interessen aller beteiligten Akteure berücksichtigt und unterstützt.

Ergebnis

Das Referenzmodell bietet eine wirtschaftliche Lösung für die Anbindung bestehender Produktionsanlagen an das Gasnetz. Es umfasst

  • technisches Konzept
  • umfassende Aufgaben- und Rollenverteilung der verschiedenen Akteure (Netzbetreiber, Produzent, Investor, Abnehmer etc.)
  • Financial Model zur detaillierten Business-Case-Berechnung von konkreten Clustern, in unterschiedlichen Szenarien

Vor der Umsetzung eines Clusters können mit dem WECOM Cluster Tool (siehe Case Study zum Cluster-Tool) wirtschaftlich optimale Cluster identifiziert werden.

Ergebnis

Das Clusterkonzept bietet wesentliche Vorteile für alle Beteiligten:

  • Netzbetreiber, die derzeit eine große Anzahl an Anschlussanfragen bearbeiten müssen, können diese bündeln, wodurch der Kapital-, Zeit- und Personalaufwand drastisch reduziert wird.
  • Für Biogasproduzenten stellt das Modell eine attraktive Option dar, um ohne Neuinvestitionen am Biomethan-Markt zu partizipieren und so langfristig Erlöse zu sichern.
  • Durch das Referenzmodell haben Großkunden und Energieversorger eine Möglichkeit, ressourceneffizient ihre benötigten Biomethanmengen zu akquirieren.

 

  • ~ 1500

    betroffene Biogas-Verstromungseinheiten

  • ~ 15 TWh/a

    Biomethanpotential

  • ~ 2.1

    GWel installierte Leistung der EEG-Anlagen

  • -70 %

    typische Senkung der Aufbereitungs- und Anschlusskosten

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